Eine Fortbildungsoffensive wird kommen, das steht außer Frage. Mit den 5 Milliarden, die jetzt auf die Bundesländer verteilt werden, kann man nicht nur nach dem Gießkannen-Prinzip verfahren. Um die Gelder auch nachhaltig zu investieren, müssen LehrerInnen in Deutschland digital kompetent gemacht werden, damit sie die heutige Generation für ein Leben im 21. Jahrhundert fit machen können.
Seit Jahren reise ich immer wieder durch Schwaben/Bayern und manchmal auch in andere Bundesländer und bin auf der Suche nach dem nachhaltigsten Fortbildungskonzept. Was mich immer mehr nervt:
Ich bin der Pausen-Clown. Man hört mir zu, klopft mir auf die Schulter und will das selbst unbedingt im Unterricht ausprobieren. -> Ergebnis, nur bei Wenigen wird tatsächlich im eigenen Unterricht etwas gemacht, die meisten schauen sich erst noch einmal ein paar Pausenclowns oder sogar noch einmal mich an (Rekord: 4 mal).
An meiner eigenen Schule mache ich die Erfahrung, dass ich versuche mit Engelszungen einem Kollegen etwas im Bereich des Digitalen schmackhaft zu machen und der nur verzweifelt abwinkt, mir aber versichert, dass alles ganz toll ist, was ich mache.
So gehts für mich nicht weiter und ich glaube, dass für die Nachhaltigkeit eine Verpflichtung mit einher gehen muss.
Irgendwann kommt einmal der Moment, an dem das Smartphone der SchülerInnen alleine nicht mehr ausreicht.
Zu Beginn meines Projekts waren noch alle heiß, Ihr eigenes Gerät im Unterricht verwenden zu dürfen. Je länger es andauerte, desto häufiger schlichen sich die üblichen Vergesslichkeiten ein:
Gut, der letzte Grund ist manchmal auch wahr gewesen. Denn ein großer Nachteil beim BYOD ist, dass erst einmal kein Versicherungsschutz für die Geräte besteht. Das hält so manchen davon ab, den Kindern die Geräte mitnehmen zu lassen.
Wenn jetzt aber bei all den Ausreden keine ordentliche Nutzung der Geräte möglich ist, dann braucht es einfach Leihgeräte. Auch einen weiteren Grund gibt es dafür: manch einer wurde von seinen Eltern schon früh mit High-End-Geräten ausgestattet, während andere die Auslaufmodelle von vor 7 Jahren bekommen haben. Nicht jeder mag zeigen, was er für ein Gerät hat. Da ist es hilfreich, Schulgeräte als Ersatz zur verfügung zu stellen.
Meine Eltern sind Lehrer und meine Großeltern auch: wir diskutieren viel über Schule, schimpfen und freuen uns doch
immer wieder daran wie toll unser Job doch ist (und das liegt NICHT an den Arbeitszeiten). Doch das öffentliche Bild ist oft ein anderes: viel Schmipfen, Jammern, Deutschland ist kurz vor dem
Abgrund und vor allem wird eigentlich fast ausschließlich darüber geschrieben, was alles nicht geht. Dabei ist Schule und Bildung ein so großes Feld, dass man ohne näheres hinschauen gar nicht
pauschal Dinge ausschließen oder Rezepte vorgeben kann. In allem kann etwas Gutes stecken und ich bin überzeugt davon, dass in Deutschland ganz viele Lehrer tolle Arbeit verrichten. Jeder auf
seine Art und Weise anders. Um mal einen Schwenk auf das Positive zu lenken, beginne ich mit dem, was ich alles am System Schule und Bildung mag, auch wenn vielleicht nicht alles miteinander
vereinbar ist:
Seit ein paar Monaten tauschen sich mittlerweile schon Lehrer via Twitter auf dem Hashtag #BayernEdu aus. Dabei geht es meist um den Austausch von Unterrichtsideen, Anregungen oder auch Diskussionen rund um das Thema "Digitale Bildung". Weiterführende Gedanken und Ideen findet man auch auf diesem extra eingerichteteten Blog der Community. Ich habe zwei der twitternden Protagonisten zu Ihren Beweggründen und Ideen befragt. Herausgekommen ist dieses Interview mit Kai Wörner von der Realschule am Europakanal Erlnagen und dem Schulleiter der Realschule Schöllnach Mike Graf.
Die letzten Jahre war ich viel unterwegs. Dabei habe ich einerseits viele Fortbildungen besuchen und einige selbst halten dürfen. Wenn man heute von neuen Lern- und Lehrwegen spricht, muss man in meinen Augen auch Fortbildungen weiter denken und an neue Formate anpassen. Da im Zuge von Unterrichts- und Schulentwicklung immer wieder auch Fortbildungsformate neu überdacht werden, möchte ich an dieser Stelle meine eigenen Gedanken dazu sammeln. Ein Brainstorming zum weiter entwickeln. Dabei geht es mir dieses Mal bewusst nicht um Inhalte, sonder um Faktoren, damit Inhalte richtig vermittelt werden, beim richtigen Adressaten ankommen und vor allem der nachhaltigen Entwicklung dienen.