Meine Eltern sind Lehrer und meine Großeltern auch: wir diskutieren viel über Schule, schimpfen und freuen uns doch
immer wieder daran wie toll unser Job doch ist (und das liegt NICHT an den Arbeitszeiten). Doch das öffentliche Bild ist oft ein anderes: viel Schmipfen, Jammern, Deutschland ist kurz vor dem
Abgrund und vor allem wird eigentlich fast ausschließlich darüber geschrieben, was alles nicht geht. Dabei ist Schule und Bildung ein so großes Feld, dass man ohne näheres hinschauen gar nicht
pauschal Dinge ausschließen oder Rezepte vorgeben kann. In allem kann etwas Gutes stecken und ich bin überzeugt davon, dass in Deutschland ganz viele Lehrer tolle Arbeit verrichten. Jeder auf
seine Art und Weise anders. Um mal einen Schwenk auf das Positive zu lenken, beginne ich mit dem, was ich alles am System Schule und Bildung mag, auch wenn vielleicht nicht alles miteinander
vereinbar ist:
Ich mag...
- selbstständig arbeitende SchülerInnen
- SchülerInnen, auch wenn es leistungsmäßig nicht so läuft
- Zeit haben für Unterricht und meine SchülerInnen
- KollegInnen, die Bildung rocken
-
KollegInnen, die guten Unterricht ganz anders machen
-
meinen Unterricht
- Unterricht, der von Eltern, SchülerInnen und KollegInnen verstanden wird
- Unterricht, der SchülerInnen abholt und realistisch umsetzbar ist
- Unterricht, der SchülerInnen alles abverlangt
- positive Menschen im Umfeld Schule
- eine Sprache, die keinen ausgrenzt
- ein WIR-Gefühl und den Community-Gedanken
- einen Mehrwert finden
- Projektlernen, Flipped Classroom und Frontalunterricht
- Kahoot, QR Code und 4K
- jeden Tag von anderen lernen
- jeden Tag erzählen, was toll funktioniert
- analog und digital
- zeitgemäße und digitale Bildung
- jetzt ändern, was man ändern kann
- jetzt denken, was in Zukunft funktionieren soll
- den Lehrplan und Themenfelder darüber hinaus
- KollegInnen die ausprobieren, was sie denken/philosophieren
- Vorschläge und Ideen von Theoretikern
- notfalls auch mal didaktisch falsch agieren
- so viele Gewinner wie möglich im Schulumfeld
- ...
In Zeiten der Aufbruchstimmung sollten wir verstärkt auch die positiven Aspekte unseres Arbeitsfeldes in den Mittelpunkt stellen, gerade um motivierte KollegInnen für die Sache zu gewinnen. Die Andersartigkeit akzeptieren und realistisch wieder in die Unterrichtsdiskussion gehen. Bei aller Arbeit nebenher sollte dies unser Hauptfokus sein, wenn sich im Bildungsbereich etwas bewegen soll. Nicht alles geht, aber es ist so viel Gutes möglich. Was würdet Ihr ergänzen?